Eine wichtige Frage für mich war von Beginn an:
Schadet ein Riffaquarium den natürlichen Riffen im Meer?

Die meisten Bücher beschäftigen sich intensiv mit dieser Frage und verweisen darauf, dass durch ein Korallenriff Aquarium das Bewusstsein für den Wert und die Einzigartigkeit von Korallenriffen geschärft wird. Ein verantwortungsvoller Meerwasseraquarianer ist daher lt. Meinung der Autoren ein Lobbist der globalen Korallenriffe.

Meines Erachtens sind dennoch viele Fragen offen. So sind leider auch heute noch der Großteil der verwendeten Korallen und Fische Wildfänge aus dem Meer. Dies zeigt sich klar, bei jedem Besuch des lokalen Meerwasserhändlers. Je nach lokalem Exporteur in Indonesien, Fiji oder Tonga werden diese „Rohstoffe“ mehr oder weniger brutal (Stichwort: Cyanid) dem Meer entrissen. Die Zukunft der Riffaquaristik muss vor allem im Bereich der Nachzuchten liegen, der schon beachtliche Erfolge verweisen kann. Letztendlich ist jedoch die Riffaquaristik eine Industrie wie viele andere.

Die Verantwortung liegt am Ende beim Konsumenten, und ein wirklich engagierter Reefkeeper sollte daher sein Hauptaugenmerk auf nachgezüchtete Spezies und auf Lebewesen legen, die eine Pflege im Aquarium auch überleben.